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Es sind die Bedürfnisse einer zunehmend vereinsamenden Gesellschaft, die die Kreuzschwestern in der Provinz Westschweiz zu erfüllen versuchen. Ein hoher sozialer Druck, hervorgerufen durch Stress, Konkurrenzdenken, schnelllebige Konsumorientierung oder die starke Fokussierung auf materielle Erfolge führt zum Verlust rückhaltspendender Strukturen. Suizide, Vergrößerung der Kluft zwischen Armen und Reichen oder das Zerbrechen von Familien sind die Folge.

69 Schwestern in 10 Gemeinschaften engagieren sich vor allem in der Vermittlung von inneren Werten und Geborgenheit. Im Rahmen freiwilliger Dienste in der Caritas oder Obdachloseneinrichtungen (Sans Papier, RENCAR Begegnungsbus für Menschen in Not) sowie Betreuungseinrichtungen für Demenzkranke spenden sie Notleidenden, Kranken, Trauernden und Einsamen Trost. Auch Sterbebegleitung für einen würdevollen und Abschied aus dem Leben zählt für die Kreuzschwestern in der Westschweiz zu ihrer Berufung.
In der Jugendarbeit bieten die Schwestern Nachhilfestunden für Schüler und Studenten an – oftmals auch fremdsprachig.
Im Verein AGAPA (Association groupe d’accompagnement post-avortement) begleiten einige Schwestern trauernde Personen nach dem Verlust eines Angehörigen oder nach einem Schwangerschaftsabbruch, sowie Menschen, die durch Misshandlungen in der Kindheit traumatisiert sind.
Weitere Ziele im Sinne ihres Charismas sehen die Kreuzschwestern der Westschweiz vor allem in einer werteorientierten Betreuung der Bevölkerung und MitarbeiterInnen, aber auch der eigenen Ordensschwestern. Der steigende Altersdurchschnitt der Gemeinschaften erfordert eine adäquate Begleitung und Animierung, die die Berufung bis zum Lebensende respektiert und ermöglicht.

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Der größte und bevölkerungsreichste Staat Südamerikas und artenreichste Staat der Welt wird gerne mit Fußball, Karneval und tropischen Wäldern assoziiert.
Doch leider hat das Land auch seine Schattenseite: (Wirtschafts)kriminalität, Korruption und Arbeitslosigkeit schüren die Unzufriedenheit der Bevölkerung, massive Kürzungen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich verschärften die prekäre Situation von Randgruppen weiter. Besonders gefährdet sind Jugendliche, die aufgrund der herrschenden Perspektivenlosigkeit immer häufiger in Drogen, Kriminalität und Arbeitslosigkeit enden.

Doch es gibt viele Menschen, die an eine bessere Welt glauben und sich tatkräftig für Verbesserungen einsetzen. In Brasilien richten 31 Schwestern in 7 Gemeinschaften das Apostolat den spezifischen Bedürfnissen der Brasilianer entsprechend aus.
„Wir glauben und hoffen auf eine bessere Zukunft“ beschreibt eine Schwester das unermüdliche Engagement des Ordens vor Ort. Insbesondere über ein umfassendes Bildungsangebot sollen Perspektiven für die Zukunft geschaffen werden: Mädchen und Frauen erhalten praktische Unterstützung für den Alltag, Jugendlichen wird eine fundierte Schul- und Berufsausbildung ermöglicht.

Dem allgemeinen Wertewandel in Richtung einer schnelllebigen und oberflächlichen Konsumgesellschaft und der wachsenden Beliebtheit von religiös motivierten Massenbewegungen setzen die Kreuzschwestern die Pflege von tiefer gehenden, spirituellen Werten entgegen. Im Rahmen ihrer Mitarbeit in Pfarreien engagieren sie sich in der Volksmission, in diversen Hausgemeinschaften wird Kindern, Jugendlichen und Gruppen Raum zur Begegnung und Glaubenserfahrung gegeben.

Ergänzt wird das Angebot der brasilianischen Kreuzschwestern durch Lebenshilfe für betagte Personen, in einzelnen Gemeinschaften übernehmen sie die Betreuung von Ausgegrenzten.
Im Hinblick auf die Zukunft wollen die Kreuzschwestern stets am Puls der Zeit bleiben, neue Chancen sehen sie vor allem darin, das Charisma an aktuelle Gegebenheiten anzupassen und daraus innere Erneuerung zu schöpfen.

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Wachsende soziale Probleme durch wirtschaftliche Instabilität, Arbeitslosigkeit und aufgrund Arbeitssuche der Eltern im Ausland destabilisierte Familiensituationen sind nur einige der Themen, mit denen sich die Kreuzschwestern der Provinz Slowakei auseinander setzen.
Derzeit leben 177 Schwestern in 20 Gemeinschafen in der Slowakei und 2 zusätzlichen Gemeinschaften in Rumänien; einige weitere Frauen sind auf dem Weg, Kreuzschwester zu werden.

Ein besonderes Anliegen der Schwestern der Provinz Slowakei ist die Unterstützung und Förderung von Familien. Die nachhaltige Positionierung von familienfreundlichen, christlichen Werten setzen sie durch ihre Arbeit in Schulen und Kindergärten ebenso wie in der persönlichen Begleitung von in Not geratenen oder kinderreichen Familien um.

Im Rahmen von Sozialarbeit (Hochschulausbildung im Bereich der Sozialarbeit an der Hochschule hl. Elisabeth in Bratislava), pastoraler Arbeit und geistiger Fürsorge stehen die Schwestern der Provinz Slowakei an der Seite der Armen – besonders der massiven Ausgrenzung und Benachteiligung der Roma in der Slowakei begegnen die Schwestern mit unermüdlichem Einsatz für eine Verbesserung der Situation. Die Schwestern besuchen und begleiten auch betagte Menschen, Kranke und Sterbende; sie stehen allen Menschen zur Verfügung, die zu Hause auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.

Neue Wege beschreiten sie im Gedenken an Sr. Zdenka auch auf apostolischem Gebiet: Als Beispiel seien das wachsende „Apostolat Sr. Zdenka“, die Errichtung des Pilgerzentrums Schwester Zdenka Schelingová in und das Angebot für Weiterbildung und geistige Fürsorge für Assoziierte aus der Gemeinschaft ‚Quelle‘ und für Pilger und Verehrer von Sr. Zdenka genannt.

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„Nach dem Heimatkrieg befindet sich unser Land schon mehrere Jahre in einer wirtschaftlichen Rezession“ konstatiert eine der 333 Schwestern aus der Provinz Kroatien. Die hohe Arbeitslosenrate und die damit verbundene Armut und Niedergeschlagenheit in einigen Teilen der Bevölkerung stellt somit die größte Herausforderung an die Kreuzschwestern dar.

„Die Türen unserer Häuser stehen den Armen immer offen“ betont eine Schwester der Provinz. Organisierte Hilfe für die Armen durch Sammeln und Verteilen von Nahrungsmitteln, besonders von Brot (dreimal wöchentlich) ist für die Schwestern nur ein Teil ihrer Verpflichtungen – an Bußzeiten sowie Freitagen verzichten sie selbst auf Verschiedenes, um dies dem Armen zukommen zu lassen.

In den 33 Niederlassungen widmen sich die Kreuzschwestern ihrem Auftrag, die Bedürfnisse der Zeit wahrzunehmen und zu erfüllen. Dabei stehen Menschen aller Alters- und Gesellschaftsschichten unterschiedslos im Zentrum ihrer Bemühungen. Derzeit betreibt der Orden zwei Montessori-Kindergärten, eine Werkstatt für Kinder berufstätiger Eltern und eine Tagesstätte für ältere Personen in einem Klostergebäude, wo einsamen und älteren Menschen Betreuung angeboten wird. Ein Team von Freiwilligen unterstützt die Schwestern bei der Arbeit mit alten Menschen, weitere Freiwillige werden laufend für die Arbeit mit Bedürftigen ausgebildet.

In den Sommerferien bieten die Schwestern zusätzliche Pastoralarbeit für Urlauber an, auch bestehen gesonderte Möglichkeiten zu Exerzitien für Frauen mit Kindern.

Offen zu bleiben für die Not des Menschen, die Menschenwürde in allen Abschnitten und Phasen des Lebens zu unterstützen – dieses Ziel ist der Leitgedanke der Provinz Kroatien. Derzeit sind einige weitere Frauen auf dem Weg, Kreuzschwester zu werden und diesen Gedanken im Sinne des Charismas in die Tat umzusetzen.

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Die Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit sorgen vor allem im Süden des Landes für große Armut unter der Bevölkerung. Auch das Wegfallen traditioneller familiärer Strukturen oder die vernachlässigte Integrationsarbeit von Immigranten erschweren den stabilisierenden zwischenmenschlichen und interkulturellen Kontakt.

109 Schwestern in 14 Gemeinschaften wollen diese Situation durch ihre Präsenz und Arbeit mit Menschen in Kleingruppen, Schulen, Altersheimen und Krankenhäusern verbessern.

„Unser Einsatz für eine ganzheitliche Ausbildung der neuen Generationen ist eine wichtige Antwort auf die Werte- und Sinnkrise, die unsere Gesellschaft durchmacht.“ erklärt eine Schwester die Antwort des Ordens auf die wachsende Jugendarbeitslosigkeit und den Mangel an Perspektiven in der Gegenwart. Aber auch die aktive und positiv inspirierte Betreuung von Alten ist den Schwestern ein großes Anliegen: „Die Orte, an denen wir unsern Lebensabend verbringen, sollen lebendige und lebenspendende Orte werden, offen für andere.“

Dabei gehen die Schwestern selbst mit gutem Beispiel voran. Einige Schwestern vorgerückten Alters leisten beispielsweise im Rahmen von Gebetsunterstützung ihren Beitrag, um die Leiden und die Einsamkeit vieler Menschen erträglicher zu machen. Ihr allmählicher Rückzug aus dem aktiven Leben bedeutet weniger Aktivität aber mehr Gebet und Kontemplation.

Einen Teil ihrer Räumlichkeiten stellen die Kreuzschwestern auch anderen wohltätigen Einrichtungen zur Verfügung und unterstützen Familien, ihr Leben nach dem Evangelium ausrichten wollen.

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Mit 1,292 Mrd. Einwohnern ist Indien der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde. Es sind vor allem soziale und gesellschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit, Analphabetismus, Alkohol- und Drogenmissbrauch mit denen das Land gegenwärtig zu kämpfen hat. Besonders kritisch ist die Situation von Frauen und Minderjährigen, die häufig von Gewalt, Kinderarbeit, oder Menschenhandel betroffen sind. Zusätzlich verschärfen das System der Mitgift, Kinderheirat und die untergeordnete gesellschaftliche Rolle von (Ehe)Frauen die Lebensumstände der Betroffenen.

In der Provinz Indien Nordost arbeiten momentan 355 Kreuzschwestern an der Verbesserung dieser Situation. Und ihre Botschaft kommt an: Unzählige Frauen sind derzeit auf dem Weg, Kreuzschwester zu werden! 51 Gemeinschaften in 8 Staaten und 17 Diözesen bilden ein starkes Netzwerk für die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich.

Im Gesundheitsbereich stehen neben der Behandlung und Heilung von Krankheiten auch präventive Maßnahmen im Vordergrund.
Zusätzlich zu drei Krankenhäusern und 12 Gesundheitsfürsorgezentren bieten die Kreuzschwestern der Provinz Indien Nordost auch ganzheitliche Medizin sowie Krankenschwestern- und Hebammenausbildungen an und forcieren AIDS-Aufklärungskampagnen.

Um die Aufstiegschancen von Kindern zu verbessern und durch Bildung den Weg zu einem selbstbestimmten Leben zu ebnen, betreiben die Kreuzschwestern insgesamt 35 Schulen und kooperieren mit zahlreichen Pfarrschulen, dazu kommen noch integrative Schulen für Kinder mit diversen Beeinträchtigungen sowie gezielte Berufsausbildungsangebote.

Weitere Betätigungsfelder finden die Kreuzschwestern in diversen Zentren für Entwicklung und soziales Handeln, sie betreiben Waisenheime, Exerzitienhäuser, Rehabilitationszentren und Betreuungsmodelle für mittellose Menschen und Frauen in Not. Sie versehen ihren Dienst in Gefängnissen, koordinieren Umweltaktionen und bieten verschiedenste Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten an.

Die Entwicklung von Programmen für den Schutz und die Einhaltung von Menschenrechten soll Menschen in der Wahrung ihrer Rechte stärken und besonders Frauen und Mädchen zu einem unabhängigen Leben bemächtigen.

Interreligiöse Dialoge, die Beteiligung an Friedensinitiativen und der weitere Ausbau von Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten und staatlichen sowie nicht-staatlichen Organisationen sollen auch in Zukunft die „neuen Wege“ der Kreuzschwestern im Sinne ihres Charismas mittragen.

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Der demographische Wandel in westeuropäischen Industrieländern ist auch in der Provinz Baden-Württemberg spürbar: Durch die wachsende Überalterung der Bevölkerung drohen Pflegenotstand und ungesicherte Renten. Doch auch am anderen Ende der Altersskala ist der Betreuungsbedarf nicht gedeckt: Fachkräftemangel in Kindertagesstätten und die kontinuierlich sinkende Bedeutung der Familie als Institution hinterlassen ein Werte-Vakuum bei Kindern und Jugendlichen.

Diesen Problemen sowie der durch Schnelllebigkeit, Hektik und der stets wachsenden Informationsflut hervorgerufenen Suche der Menschen nach tragendem Sinn begegnen die Kreuzschwestern der Provinz Baden-Württemberg mit einem wachen Blick auf die Gegenwart und hohem, werteorientiertem Engagement.

Besonders in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen sehen die derzeit 258 Schwestern einen zentralen Auftrag: Persönlichkeitsbildende und stärkende Schulkonzepte sollen jungen Menschen Perspektiven und eine optimale Basis für ihr weiteres Leben vermitteln.
Auch die spirituelle Begleitung von Menschen ist den Kreuzschwestern ein großes Anliegen. Ganzheitliche spirituelle und kreative Angebote für Suchende sowie Investition in Kirchenmusik und eine lebendige Liturgie schaffen Raum für Einkehr und Besinnung und für die Begegnung mit sich selbst, mit anderen und mit Gott. Als „Geprägter Ort“ will das Kloster mit seinen Angeboten die neu errichtete Seelsorgeeinheit bereichern.

Neue Wege suchen die Schwestern durch einen Organisationsentwicklungsprozess: Auf der Basis des gemeinsam mit den Führungskräften erstellten „Hegne-WerteKompass“ wollen sie noch stärker als bisher die Mitarbeitenden für Mitverantwortung und Mitgestaltung gewinnen, um so spirituell fundiert, fachlich kompetent und wirtschaftlich gesichert Zukunft zu gestalten.