ADHS: Mädchen sind kein „Zappelphilipp“

Mädchen mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) erhalten meist erst später als Burschen die Diagnose ADHS. Man kennt Buben mit ADHS meist als „Zappelphilipp“, betroffene Mädchen richten ihren Schmerz und ihre Wut mehr nach innen. Innere Unruhe, andauerndes Reden, verbale Aggressionen wie Beschimpfungen sowie starke emotionale Schwankungen treten hingegen bei ihnen mehr in den Vordergrund. „Diese fallen jedoch weniger ins Auge als die typischen Verhaltensstörungen bei Burschen. Viele ADHS-Kinder unterscheiden sich bereits im Vorschulalter von ihren Altersgenossen, vor allem durch eine starke Bewegungsunruhe sowie wenig Ausdauer im Spiel“, erklärt der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde Prim. Dr. Adrian Kamper, Klinikum Wels-Grieskirchen (OÖ) und von der Arbeitsgruppe Psychosomatik der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). „Betroffene Mädchen tendieren dazu, Hausaufgaben oder andere Termine zu vergessen, neigen zu Flüchtigkeitsfehlern, verlegen oder verlieren leichter Gegenstände, können sich schlecht selbst organisieren,“ so Kamper weiter.
Die Kronenzeitung Online vom 16.02.2023 |Unique Clients: 7 510 000
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