„Es ist mehr als fünf nach zwölf“

Staatssekretärin informiert sich vor Ort und sagt Unterstützung zu

„Ich stehe absolut hinter der Pflegelehre und werde mich dafür einsetzen“, lauteten die Worte von Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Jugend, während ihres Besuches am 14. März im Antoniushaus Feldkirch. Das Ausbildungshaus Antoniushaus ist ein Vorzeigeunternehmen in Sachen Lehrlingsausbildung in der Pflegebranche, in dem bereits neun Lehrlinge ihren Abschluss machten und sich derzeit vier junge Frauen in Ausbildung befinden.

Claudia Plakolm war es ein Anliegen, sich vor Ort von der Lage ein Bild zu machen und den direkten Austausch mit den verantwortlichen Personen zu suchen. Der Besuch wurde von der Landtagsabgeordneten Gabriele Graf begleitet. Seitens des Antoniushauses empfingen sie Konventoberin Sr. Gertrud Müller, die Vertreter des Beirats Clemens Schmölz, Stefan Allgäuer und Günter Lampert sowie Geschäftsführer Thomas Vranjes und Pflegedienstleitung Gabriele Fellner.

„Dieser Besuch lässt uns hoffen, dass die im Regierungsprogramm festgeschriebene Pflegelehre bald Realität wird“, freute sich Günter Lampert, der seit der ersten Stunde ein Unterstützer und Verfechter dieser Ausbildungsform ist. Die Pflegelehre ist ein unverzichtbarer Baustein, um junge Leute nach Abschluss der Pflichtschule für die Pflegeausbildung zu begeistern und zu gewinnen. Derzeit warten mehr als 100 Menschen, unter anderem wegen Pflegefachkräftemangel, auf einen Pflegeheimplatz. Aus diesem Grund ist es wichtig, junge Menschen für die Pflege zu begeistern. „Das Modell Vorarlberg  „Ausbildungskombination Betriebsdienstleistungslehre & Pflegeassistenz“ ist Beweis, dass es geht“, führt Beiratsvorsitzender Clemens Schmölz an.

Bildungsauftrag mit Geschichte

Das Antoniushaus ist ein Ausbildungshaus und verfolgt die Erfüllung eines Bildungsauftrages. Die Ausbildung hatte, neben dem Dienst an Armen und Kranken, bei den Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz stets einen hohen Stellenwert. Dieser in der Tradition verpflichtenden Verantwortung wollen die Kreuzschwestern mit allen Kräften gerecht werden, da dieser Auftrag heute aktueller denn je ist. Der Neubau 2012 ist dafür der schönste Beweis.

Das Leitungsteam im Haus ist für die Weiterentwicklung zuständig und versucht, neue Akzente zu setzen, sei es im Pflegebereich, in der Tagesgestaltung oder in der Führungskultur. Aus diesem Grund haben wir in unserem Betriebs- und Entwicklungskonzept klare Handlungsfelder definiert und der Personalentwicklung- und -planung einen hohen Stellenwert eingeräumt. Konkrete Schritte für junge Menschen wurden geschaffen und umgesetzt, wie

* die soziale Berufsorientierung (freiwilliges soziales Jahr)
* die Zivildienstplätze
* Praktikumsplätze für interessierte junge Menschen
* und insbesondere das Vorarlberger Pilotprojekt der Ausbildungskombination Betriebsdienstleistungslehre und Pflegeassistenz.

Die Verantwortlichen im Antoniushaus hoffen, dass der Besuch Bewegung in die Forderung einer Pflegelehre in Österreich bringt und die aktuellen vier Lehrling mit dem tatsächlichen Ausbildungsziel „Pflegeassistenz / Pflegefachassistenz“ abschließen können.
Text und Fotos:

v.l.n.r.: Thomas Vranjes, Clemens Schmölz, Stefan Allgäuer, Sr. Gertrud Müller, Gabriele Fellner, Claudia Plakolm, Günter Lampert.
v.l.n.r.: Sophia Wachter (Lehrling im 2. Ausbildungsjahr), Claudia Plakolm, Clemens Schmölz