Impuls

Gott, erfülle mich mit Deiner Liebe

Gott erfülle mich mit Deiner Liebe
und wecke in mir Vertrauen in Deine Führung.
Sende mir Deinen Geist und Dein Licht.
Mache hell meine Wege und klar meine Augen,
damit sie den Weg sehen,
den Du mit mir gehen willst.

Nimm mich an Deine Hand,
führe, begleite mich und gebe mir Halt.
Sei Licht meinem Fuße,
damit ich Schritt für Schritt den Weg erkenne.

Schenke mir Geduld, Ausdauer und Gelassenheit,
damit ich auch auf schweren und dunklen Strecken
nicht strauchle und nicht zu Boden stürze.
Bleibe stets an meiner Seite,
selbst dann, wenn ich Deine Hand nicht spüre.

Schenke mir Deine Gnade und Kraft,
damit ich erkenne oder zumindest erahne,
dass Du es gut mit mir meinst
und Du nur mein Heil willst.
Lass mich dabei Deine Liebe und Güte spüren.

Pflanze in mir Hoffnung und Zuversicht,
dass ich meinen Weg mit Deiner Hilfe schaffe.
Sei mit Deinem Segen alle Zeit um mich herum
und bewahre mich vor allem Unheil.

Sende auch Deine Engel aus,
dass sie die Menschen begleiten und beschützen,
die ich lieb habe, und die mir nahe stehen.

Heinz Pangels

Impuls

Du, der über uns ist,
Du, der einer von uns ist,
Du, der ist –
auch in uns;
dass alle dich sehen – auch in mir,
dass ich den Weg bereite für dich,
dass ich danke für alles, was mir widerfuhr.
Dass ich dabei nicht vergesse der anderen Not.

Behalte mich in deiner Liebe,
so wie du willst, dass andere bleiben in der meinen.
Möchte sich alles in diesem meinem Wesen zu deiner Ehre wenden,
und möchte ich nie verzweifeln.
Denn ich bin unter deiner Hand,
und Kraft und Güte sind in dir.

Dag Hammarskjöld

Impuls

Es gibt dich

Dein Ort ist
wo Augen dich ansehen.
Wo sich Augen treffen
entstehst du.

Von einem Ruf gehalten,
immer die gleiche Stimme,
es scheint nur eine zu geben
mit der alle rufen.

Du fielest,
aber du fällst nicht.
Augen fangen dich auf.

Es gibt dich
weil Augen dich wollen,
dich ansehen und sagen
dass es dich gibt.

Hilde Domin

Impuls

Und ich erkannte,
dass sie die Stille nötig hatten.
Denn nur in der Stille
kann die Wahrheit eines jeden
Früchte ansetzen und Wurzeln schlagen.

Stille des Menschen,
der sich aufstützt und nachdenkt.
Stille, die ihn erkennen lässt.
Stille, die dich bei deiner Entfaltung behütet.

Stille des Herzens.
Stille der Sinne.
Stille der inneren Worte,
denn es ist gut, wenn du Gott wiederfindest,
der die Stille im Ewigen ist.

Antoine de Saint-Exupéry

Impuls

Wachsen dürfen

Eine Insel erfinden
allfarben
wie das Licht

In seinem Schatten
willkommen heissen
die Erde

Sie bitten
uns aufzunehmen
in Gärten

Wo wir wachsen dürfen
brüderlich
Mensch an Mensch

Rose Ausländer

Impuls

Schweigen möchte ich, Herr,
und auf dich warten.
Schweigen möchte ich,
damit ich verstehe
was in deiner Welt geschieht.
Schweigen möchte ich,
damit ich den Dingen nahe bin,
allen deinen Geschöpfen,
und ihre Stimme höre.
Ich möchte schweigen,
damit ich unter den vielen Stimmen
die deine erkenne.
Ich möchte schweigen
und darüber staunen,
dass du für mich ein Wort hast.

Jörg Zink

Impuls

Gelegentlich
so ab und an
werden meine Pläne
durchkreuzt
wird meine Welt
auf den Kopf gestellt
ist nichts mehr so
wie es einmal war

dann möchte ich
ja sagen können
voller Angst
voller Ungewissheit
ohne zu wissen
was auf mich zukommt

aber doch
ja
sagen.

Andrea Schwarz

Impuls

Ein Mahl feiern

Wir wollen heute ein Mahl feiern
miteinander
und jeder
soll an Jesu Tod und
Auferstehung denken.

Wir wollen dann sein Brot teilen
miteinander
und jeder
soll ein Stück empfangen
und davon essen.

Wir wollen selber Brot werden
füreinander
und jeder
soll sich eine Scheibe
abschneiden können.

Lothar Zenetti

Impuls

Taufe im Jordan

Wie tief
muss ich untergetaucht werden
bis ich dem Leben
auf den Grund komme

wie rein
muss ich gebadet werden
bis meine Haut
durchatmet wird von Licht

wie zart
muss mir gesagt werden, dass ich geliebt bin
bis ich es wirklich
glauben kann.

Andreas Knapp

Impuls

Die Brücke

Je ernsthafter wir in uns gehen,
desto mehr finden wir zueinander.
Der Weg zum anderen führt
über die seltsame Brücke
der eigenen inneren Welt.
Der Mensch, der sich selbst kennt,
findet um sich Brüder und Schwestern,
und wer sich nicht kennt,
wird um sich nur Fremde sehen.

Was uns vom anderen trennt,
ist die Trennung von uns selbst.

Ulrich Schaffer