Unser gemeinsames Zeichen ist das gleichschenkelige Kreuz. Die Symmetrie nach allen Seiten steht für die tiefe innere und äußere Verbundenheit von Himmel und Erde, von Menschlichem und Göttlichem.

Wir verstehen unser Kreuz auch als Plus, als Symbol für das Positive und tragen es als Zeichen der Schöpfung, der Hoffnung und des Heils.

  • Das Kreuz verweist auf den Ursprung, Sinn und Ziel des Lebens in der umfassenden Liebe Gottes.
  • Das Kreuz spendet uns Hoffnung – es symbolisiert durch die Auferstehung Christi den Übergang zu neuen Lebens-Dimensionen und den Durchbruch zu persönlicher Freiheit und Ganzheit
  • Das Kreuz gilt als ein Zeichen des Heils. Nahe bei den Leidenden, Armen und Benachteiligten vertrauen wir auf das Werden des Guten.

In einer Welt, die oft von Leistungsdruck und schnelllebigen Trends geprägt ist, erfahren wir Erneuerung durch bewusste Unterbrechung des Alltags und reflektiertes Innehalten.
 
Wir investieren Zeit in Beziehungen und Begegnungen: Ordensleben ist für uns auch ein Hören auf die Zeichen der Zeit und gemeinsames Suchen nach neuen Wegen. Abseits von materiellem Status, suchen wir die Einfachheit. Im Weniger erfahren wir das Mehr und setzen unsere Prioritäten auf das Sein anstatt auf das Haben. Unsere Lebenshaltung ist bestimmt von der Liebe und dem Vertrauen in das grenzenlose Angenommensein durch Gott. Dieses Vertrauen bestärkt uns darin, solidarisch für Gerechtigkeit einzustehen und uns der Glaubenserfahrung und Dankbarkeit zu öffnen.
 
Wir Kreuzschwestern leben im unerschütterlichen Glauben an die Liebe, die uns dazu motiviert, neue Wege zu suchen, Dinge zu verändern und die letztlich sogar den Tod besiegte. Das Kreuz bedeutet für uns eine universelle Verbundenheit in Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit. Als „Kreuzschwestern der Auferstehung“ treten wir für das Leben in jeder Phase ein: Die Spiritualität des Kreuzes ist eine Einladung, Negatives nicht auszublenden, sondern auch diesem Teil des Lebens mit Mitgefühl und Rücksicht zu begegnen.
 
Im Segen erfahren wir die Schöpferkraft der Worte, die der Liebe Gottes eine Form verleihen.
 

Der Quellgrund unseres Charismas liegt in der barmherzigen Liebe Gottes, die sich in Jesus Christus entäußert bis zum Tod am Kreuz.

Sie machte Franziskus und unsere Gründer betroffen und drängte sie zu konkretem Handeln. Sie drängt auch uns, in unserer Zeit und Welt etwas von dieser Liebe erfahrbar zu machen.

Als Barmherzige Schwestern vom heiligen Kreuz wissen wir uns geliebt, gerufen und gesandt;

  • » Immer tiefer in das Geheimnis von Kreuz und Auferstehung einzudringen und daraus Vertrauen, Hoffnung und Kraft zu schöpfen «
  • » Jeden Menschen als Gottes Ebenbild zu sehen, seine Würde zu achten und für diese einzustehen «
  • » Uns in das Schwester- und franziskanische Mindersein immer mehr einzuüben «
  • » In barmherziger Liebe und Solidarität mit und für Menschen, besonders für Benachteiligte, da zu sein «
  • » In den vielfältigen Nöten der Gegenwart den Anruf Gottes zu hören und darauf mit Offenheit und Tatkraft zu antworten. «
 

Durch unser Charisma nehmen wir teil an der Sendung der Kirche. Wir versuchen, Raum zu bereiten für das Kommen des Reiches Gottes, in dem alle Menschen Brüder und Schwestern sind.

Unsere Gelübde bestärken uns in der Lebensform, die wir gewählt haben und erinnern uns in unserem Wirken und Glauben an die Prioritäten, die wir uns gesetzt haben.

Armut

Wir versuchen unser persönliches Leben so einfach wie möglich zu gestalten. Durch die bewusste Abwendung von materiellem Status oder rein leistungsorientiertem Denken erfahren wir die Freiheit, uns dem „Sein“ zu widmen.

Gehorsam

Dem Wortstamm entsprechend, leben wir den Gehorsam als ein „Hineinhören“ in die Welt. Achtsam und mit offenen Sinnen durch das Leben zu gehen macht uns bereit, auch versteckte, leise Bedürfnisse zu erkennen und Gottes Liebe zu erfahren.

Ehelosigkeit

Indem wir in Dankbarkeit unsere Berufung leben, machen wir Kreuzschwestern uns frei für die Einladung Gottes und die Zuwendung zu den Menschen.

Auch unsere körperlichen Kräfte sind begrenzt, auch wir benötigen eine Quelle, aus der wir Kraft schöpfen können.

Doch jeder Mensch weiß: Wer sich geliebt fühlt, wer ein Ziel vor Augen hat und zudem das Wissen, etwas mit seinem Sein zu bewirken, verfügt über ein reichhaltiges Reservoir der Kraft.

Wir Kreuzschwestern sind GELIEBT – Die persönliche Berufung spüren wir im bedingungslos Angenommen sein von der nie endenden Liebe Gottes. Unser Leben ist ein Versuch auf diese Liebe mit einer vertrauensvollen Hingabe zu antworten.

Wir Kreuzschwestern sind GERUFEN – Die geschenkte Liebe Gottes ermächtigt uns zum Selbstsein: Werden wie ich bin. Liebe ist das, was wir immer schon sind und immer mehr werden.

Wir Kreuzschwestern sind GESANDT – Die Liebe, die uns betroffen macht, ermutigt und befähigt uns zu konkretem Handeln. Wir sehen in jedem Menschen das Ebenbild Gottes und treten für die Würde des Lebens ein.

„Ich bin Tag und Nacht mit Gott beschäftigt“, so unser Ordensgründer Pater Theodosius. Wir sind das auch. Doch diese Beschäftigung mit Gott kann die unterschiedlichsten Formen annehmen und ist beileibe nicht nur auf das Gebet begrenzt.

Ob Kranken- oder Altenpflege, Seelsorge, Sozialarbeit, Unterricht oder kreatives Schaffen – in unserem Bestreben, unermüdlich neue Wege zu gehen, zu helfen und zu handeln, hat jede unserer Mitschwestern eine ihren Begabungen und Vorlieben entsprechende Tätigkeit gewählt.
Unsere älteren Schwestern setzen sich je nach ihren Kräften in verschiedenen ehrenamtlichen Diensten ein oder nehmen ordensinterne Aufgaben wahr.

Unser Tagesablauf ist daher je nach Arbeitsumfeld und Tätigkeitsbereich sehr verschieden. Dennoch versuchen wir, einen gemeinsamen Rahmen für uns zu finden, in dem wir uns auf unseren Glauben besinnen:

Wir beginnen den Tag gemeinsam mit der Laudes (Morgenlob) und beschließen ihn mit der Vesper (Abendlob). Wenn möglich nehmen wir an der täglichen Eucharistiefeier teil.
Zu Mittag halten wir kurz inne, um Gott die Ehre zu geben, den Abend nutzen wir für eine Rückschau in Dankbarkeit für die Liebe, die uns Kraft spendet.

Neben gemeinsamen Gebetszeiten sucht jede Schwester Orte und Zeiten der persönlichen Vertiefung und Erneuerung.

Wir Kreuzschwestern widmen uns mit Hingabe der Ermutigung und Bekräftigung unserer Mitmenschen zu einem erfüllten und selbstbestimmten Leben.

Wir haben keine Berührungsängste: Um Schmerzen zu lindern und Not zu bekämpfen muss man denen nahe sein, die darunter leiden. Umgeben von jenen, die und brauchen, wollen wir der Liebe einen Raum schaffen, in dem jeder Mensch ein Leben in Würde und Selbstwirksamkeit erfährt.

In Achtsamkeit auf die spirituelle Sehnsucht der Menschen und auf die Bedürfnisse der Zeit sind Schwestern heute in folgenden Bereichen tätig:

Mitarbeit in den Kreuzschwestern-Unternehmen

Ob in Krankenhäusern, Schulen, Horten, Kindergärten, Pflegeheimen oder in der Verwaltung: Die Schwestern der Kreuzschwestern Europa Mitte arbeiten nach Kräften in manchen der 40 Betriebe mit – in acht österreichischen Bundesländern und in Bayern. Mehr

Alten-, Kranken- und Gefängnis-Seelsorge

Kreuzschwestern begleiten Menschen in besonderen Situationen. Sie hören zu, öffnen im Gespräch Raum für das Wesentliche und geben Halt durch Rituale und Gebete. Mehr

Exerzitien-Begleitung

Exerzitien laden zu einem Weg nach innen ein. Kreuzschwestern bieten als Begleiterinnen verschiedene Formen von Exerzitien an. Mehr

Geistliche Begleitung

Auf der Suche nach der Entfaltung unseres Selbst, unserer inneren Kraftquelle oder nach einem Weg, einen Beitrag für die Welt zu leisten, tut es gut, sich auf eine Begleiterin verlassen zu können. Die Kreuzschwestern bieten Gespräche und ein offenes Ohr in jeder Situation. Mehr

Psychotherapie

Das Leben ist mitunter auch durchkreuzt und blockiert von Leidenserfahrungen, die in der Seele tiefe Spuren hinterlassen und wo es professioneller Hilfe und Begleitung bedarf. Zwei Kreuzschwestern sind Psychotherapeutinnen und unterstützen bei der Aufarbeitung. Mehr

Pfarr-Pastoral

Kreuzschwestern wirken im Auftrag der Kirche in verschiedenen Bereichen der Pfarren mit: Liturgie, Verkündung, Seelsorge, Administration, Caritas, … Mehr

Begleitung von Frauen in Schutzhäusern

Kreuzschwestern leben mit Frauen unter einem Dach und helfen, Gewalterfahrungen zu verarbeiten und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Mehr

Flüchtlingshilfe

Je nach örtlichen Möglichkeiten stellen Kreuzschwestern MigrantInnen Wohnraum zur Verfügung und unterstützen die Integration in verschiedenen Alltagssituationen. Mehr

Sozialarbeit in Osteuropa

Die Kreuzschwestern unterstützen Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben und versuchen ihnen, den Glauben an das Gute wiederzugeben. Regelmäßige Transporte von Lebensmitteln, Brennholz oder Kleidung gehören genauso dazu wie Spendengelder und positive Begegnungen. Mehr

„Schutzengel-Dienst“

Vor allem unsere älteren und kranken Schwestern unterstützen viele Menschen mit ihrem fürbittenden Gebet. Mehr

Sr. Adele Bäumler

Was hat Sie dazu bewegt, sich für ein Leben als Ordensschwester zu entscheiden?

In meiner Kindheit und Jugendzeit durfte ich Kreuzschwestern kennen lernen und Beziehungen aufbauen, die mich diesbezüglich positiv beeinflussten. Während meiner aktiven Mitarbeit in der kath. Landjugend konnte ich an religiösen Wochenenden teilnehmen und dort mit unserem Ortspfarrer das Thema „Orden oder Gründen einer Familie“ durchsprechen und betend hinterfragen.

Was sind / waren die schönsten Momente, die diese Entscheidung bestätigt haben und Sie mit Dankbarkeit und Freude erfüllen?

Das Feste feiern verschiedener Art in der klösterlichen Gemeinschaft hat mich schon oft mit Freude und Dankbarkeit erfüllt, Meditationsabende in einer kleinen Schwesterngruppe waren für mich des Öfteren Höhepunkte im Alltag. Einzelne Erneuerungskapitel im Laufe der Jahre waren für mich immer wieder Gelegenheit, meine Beziehung zum Herrgott und zur Gemeinschaft lebendiger werden zu lassen.

In welchem Bereich leben und entfalten Sie persönlich Ihre Berufung? (z.B. Arbeit mit Kindern, Pflege, Seelsorge, Verwaltung, Kunst / Kurse uvm)

Im Umgang, in der Beziehung und in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, die mit verschiedenen Behinderungen und Verhaltensstörungen leben, konnte ich den Grundsatz unseres Gründers „Was Bedürfnis der Zeit ist Gottes Wille“ gut verstehen und umsetzen.

Sr. Lima Gasperl

Was hat Sie dazu bewegt, sich für ein Leben als Ordensschwester zu entscheiden?

Aufgewachsen in einer betenden Familie – (Wir 10 Kinder beteten jeden Abend mit den Eltern ein Gesätzchen Rosenkranz) – wollte ich, angesaugt durch verschiedene Missionszeitschriften – (Jesusknabe und Stadt Gottes) – und durch den Religionsunterricht – bereits mit 10 Jahren aufbrechen nach Afrika, Indien oder ein anderes Missionsland um den Menschen zu helfen, und von Gott zu erzählen. Aber wie soll ich das angehen? In Unterburg und Aussee begegnete ich den Kreuzschwestern. Sie zeigten mir einen Weg, diesem Wunsch – dieser Berufung – zu folgen. Mit gerade 15 Jahren trat ich in Graz ein in der Meinung, gleich in die Mission geschickt zu werden. – In meinem „jugendlichen Leichtsinn“ dachte ich nicht daran, dass dazu auch eine Ausbildung nötig wäre. Nach der LBA (Lehrerinnenbildungsanstalt) arbeitete ich mit großer Freude mit den behinderten Kindern im Pius – Institut Bruck. Als ich 1973 gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, in einer „priesterlosen“ Pfarre zu arbeiten, sagte ich schnell zu, mein Leben für Gott und die Menschen in der „Heimatmission“ zur Verfügung zu stellen. (Bischof Weber brachte die Idee aus Brasilien)

Was sind/waren schönste Momente, die diese Entscheidung bestätigt haben und Sie mit Dankbarkeit und Freude erfüllen?

Sowohl bei den behinderten Kindern, als auch hier in der Pfarre machte ich bisher die Erfahrung, dass die Liebe, die ich versuchte zu verschenken, hundertfach zu mir zurückkommt – sei es in der Begegnung mit den Menschen in der Sakramentenvorbereitung, bei verschiedenen Festen, bei Haus- und Krankenbesuchen, oder aktuell beim Deutschlernen mit den Flüchtlingen.

In welchem Bereich leben und entfalten Sie persönlich Ihre Berufung? (z.B. Arbeit mit Kindern, Pflege, Seelsorge, Verwaltung, Kunst / Kurse uvm)

In der Seelsorge – oder einfach in der Sorge um den Menschen von der Wiege bis zum Grabe.

Sr. Maria Cordis Scherrer

Was hat Sie dazu bewegt, sich für ein Leben als Ordensschwester zu entscheiden?

In meiner Jugend war ich ein sehr suchender Mensch – nach allem, was Sinn macht, was hält, bleibt und erfüllt.

Durch verschiedenste Alltagssituationen hindurch kam ich immer wieder bei Gott an. Ich erfuhr Ihn als einen, der meine Sehnsucht nährte mit Seiner Nähe, der meine temperamentvolle Bewegtheit beruhigte mit innerem Frieden, der meinen Hunger nach (bleibendem) Leben stillte mit Freude an Ihm, der meine Sinnfragen beantwortete mit: „Hier bin Ich“ – im Kranken, im Schwachen, im Leidenden, … in dem, der Hilfe braucht. (Erstberuf: Krankenschwester) Ich lernte Ihn durch viele Facetten des Lebens und innere „Begegnungen“   hindurch kennen. Unsere Beziehung vertiefte sich – wir liebten einander. Das war dann der ausschlaggebende Grund, warum ich mich für einen Weg mit Gott entschied.

Was sind / waren die schönsten Momente, die diese Entscheidung bestätigt haben und Sie mit Dankbarkeit und Freude erfüllen?

Ich erfahre mich persönlich begleitet und geführt. Gott lässt mich speziell in den Morgenstunden wissen, worauf ich mein Augenmerk an diesem Tag legen soll, was mich (hindurch-)trägt, mich hält und nährt. Das bekundet Er auf verschiedenste Art und Weise, sei es mit einem Lied, das unerwartet in mir singt, sei es durch einen Text der mich berührt, sei es durch einen Menschen, der mich mit seiner „Botschaft“ aufhorchen lässt. Es sind nicht nur Momente, die meine Entscheidung bestätigen. Es ist aus den vielen Erfahrungen zur Gewissheit geworden, dass ein Weg mit Gott für mich das Richtige ist, weil Er einfach da ist als Halt in meinen Bedrängnissen, als Orientierung in meinen Fragen, als Quelle meiner Kraft, als Führung in meinem Alltag und Leben, als innere Heimat und Erholung nach jedem täglichen Auftrag. Das erfüllt tatsächlich mit Dankbarkeit und Freude, denn Er ist einfach gut!

In welchem Bereich leben und entfalten Sie persönlich Ihre Berufung? (z.B. Arbeit mit Kindern, Pflege, Seelsorge, Verwaltung, Kunst / Kurse uvm)

Ich arbeite im Klinikum Wels zum Teil als Psychotherapeutin (in Ausbildung und Supervision), ausgerichtet auf die Inhalte von Existenzanalyse und Logotherapie. Das Ziel dieser Therapierichtung ist: „Mit innerer Zustimmung leben“ können bzw. durch ein „Trotzdem“, das „JA zum Leben finden“. (Alfried Längle und Viktor Frankl) Zum anderen Teil arbeite ich in der Seelsorge. In beiden Berufen geht es um Hilfe für eine angemessene Lebensbewältigung bei der ich Menschen begleiten darf, damit sie schließlich sagen können: „Ich fürchte mich nicht vor Stürmen, denn ich lerne, mein Schiff zu segeln.“ Louisa May Alcott