wir brauchen licht um
denken zu können
wir brauchen luft
um atmen zu können
wir brauchen ein fenster
zum himmel
Dorothee Sölle
Impuls
Mai
Berichterstattung zur Willkommensfeier der neuen Lehrlinge zur Lehre der Assistenzberufe in der Pflege
Worte zum Start der Pflegelehre in Österreich von KR Egon Blum – Motor und Initiator für die Pflegelehre in Österreich:
„Ich freue mich mit ihnen, dass ich den Start der „Pflegelehre“ miterleben kann. Ich bin zutiefst überzeugt, dass auch die „Pflegelehre“, ein wichtiges und bedeutendes „Zukunftsprojekt“ sein wird. Die Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit ist enorm groß, zumal die Chance gegeben ist, mit diesem Lehrberuf die zusehends größer werdende „Pflege-Personallücke“ verringern zu können. Und was die Arbeitsplatzsicherheit von Pflegetätigkeiten betrifft, so sind diese keinem Konkurrenzdruck ausgesetzt, wie jene Berufe, die sich täglich im internationalen Wettbewerb zu behaupten haben. Eure Kunden sind älter werdende Menschen, die eure Unterstützung schätzen und kranke Menschen, aller Altersstufen, die auf eure Hilfe angewiesen sind. Als entscheidend für die Realisierung der Pflegelehre sehe ich das Engagement von Günter Lampert mit seinem AQUA Mühle Team. Günter Lampert hat das steigende Manko des Pflegepersonals in Vorarlberg schon früh aufgezeigt. Für ihn war die Ablehnung der jahrelangen Bemühungen von Egon Blum in Wien unverständlich. Durch die Schaffung eines von AQUA entwickelten Ausbildungsmodell „Lehre als Betriebsdienstleister + Krankenpflegeschule“ – als Zwischenlösung – wurde erreicht, dass Jugendliche, die Interesse an der Pflegetätigkeit haben, bereits mit 15-Jahren ein Ausbildungsangebot gemacht werden konnte. Aus meiner Sicht war das eine Pionierleistung von Günter Lampert mit seinem AQUA-Team, zusammen mit der Wirtschaftskammer, der Landesberufsschule und der Krankenpflegeschule. Günter Lampert mit AQUA Mühle ist es zu verdanken, dass die wiederholte Forderung nach einer Pflegelehre in Vorarlberg von 2011 über 12 Jahre bis heute aufrechterhalten blieb. Wenngleich es auch die politische Ebene in Vorarlberg trotz großer Anstrengungen nicht geschafft hat, bis 2023 die Einführung einer Pflegelehre in Österreich zu erwirken, bedeutet das nicht, dass man im Land untätig war. Mit Johannes Rauch als Verhandlungsteilnehmer bei der Ausarbeitung des Koalitionspapieres, und der Ernennung zum „Bundesminister für Gesundheit-Soziales und Pflege“, sowie das Engagement von Wirtschaftsminister Kocher, möchte ich im Zusammenhang mit der Entscheidung der Pflegelehre, als günstige Fügung des Schicksals sehen.
Und noch einige Anmerkungen zur Umsetzung der Pflegelehre:
Ich bin überzeugt, dass die Pflegelehre in Österreich ein Erfolg wird, wenn alle Einfluss nehmenden Stellen mit vollem Engagement und Identifikation dahinterstehen. Wir müssen nämlich bedenken, dass wir die Pflegelehre als Schul- und Ausbildungsversuch starten. Das heißt, dass wir in den nächsten Jahren Ausbildungskompetenz nachweisen müssen, und dass auch das Angebot der Lehrstellen in überzeugendem Ausmaß vorhanden sein muss. Wir müssen zusammen mit Tirol gleich zu Beginn überzeugend wirken und Erfolg habe, damit andere Bundesländer auch mit der Pflegelehre beginnen. Die 14 Ausbildungsplätze in Vorarlberg widerspiegeln für mich nicht den seit Jahren beklagten zunehmenden Notstand an Pflegekräften. Es darf doch einfach nicht sein, dass über 200 bestehende Pflegebetten auch wegen dem Mangel an Personal seit geraumer Zeit nicht belegt sind. Die vielen Menschen, die auf einen Pflegeplatz warten und auch deren Familien sind verständlicherweise zu tiefst enttäuscht. Es liegt auf der Hand, dass hier unverzüglicher Handlungsbedarf besteht.
Geschätzte Frau Landesrätin Rüscher, hier muss sich die Regierung dafür einsetzen, dass mehr Pflegeeinrichtungen und Krankenanstalten in Vorarlbergs Lehrplätze anbieten. Falls es nicht anders geht, wäre ein überlegenswertes Projekt für sie, ein Lehrstellenfördermodell – analog dem Blum-Bonus- einzusetzen, mit dem 12.500 zusätzliche betriebliche Lehrstellen in Österreich geschaffen werden konnten. Es gilt nochmals allen, die an diesem Projekt aktiv beteiligt waren und noch sind, einen großen Dank auszusprechen, und diesen Tag als einen ganz wichtigen zu feiern.“
(Text: KR Egon Blum)




(Fotos: GF Thomas Vranjes)