Das Glücksgefühl kommt durch den Kältekick

Das Pool-Thermometer, das heute ausnahmsweise einmal im See schwimmt, zeigt frische sechs Grad an. Doch Andrea Grabner (45) steht schon im Bikini am Ufer. Sie schließt die Augen, scheint sich zu sammeln – dann geht sie bedächtig und Schritt für Schritt ins tiefer werdende Wasser, taucht unter, wenngleich nur kurz: „Ich bin zwei bis drei Minuten bis zur Brust im Wasser.“ Grabner lernte die sogenannte „Wim-Hof-Methode“, die der niederländische „Iceman“ und Rekordhalter im Eisbaden Wim Hof entwickelte. Durch diese spezielle Atemtechnik kann man mit niedrigen Temperaturen besser umgehen und bleibt ganz ruhig. Bei dem Kälte-Kick geht es Grabner um das Glücksgefühl, das hinterher entsteht, weil Adrenalin ausgeschüttet wird. Dass Eisbaden gesund ist, bestätigt Primar Dr. Christopher Nimeth, Leiter der Inneren Medizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. Aber man soll dabei klug vorgehen. „Nie plötzlich in das kalte Wasser gehen oder springen, sondern sich langsam anpassen, da sich die Blutgefäße in der Haut bei Kälte zusammenziehen und das kann bei einem plötzlichen Kältereiz bedrohlich werden“, betont er.
Kronen Zeitung OÖ vom 12.01.2023 | Auflage: 111 000
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