Das Netzwerk Kirche – es ist größer als die Voest

Was sich sagen lässt: Allein im engeren Bereich mit der Verwaltung, den Pfarren, den Sparten Bildung, Gesundheit und Pflege sowie den Wirtschaftsbetrieben beschäftigt die Kirche in Oberösterreich in ihrer zweitgrößten Diözese rund 25.000 Leute. Vereinfacht gesagt lässt sich dieses Kirchengeflecht in fünf Bereiche gruppieren. Da ist zum einen der Bereich Pastoral mit den Mitarbeitern der Seelsorge, den Priestern in den Pfarren, den Assistenten, Diakonen und den Mitgliedern der Orden. Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit unterhalten vor allem die Orden jeder für sich große Firmengeflechte. Da sind zum Beispiel die Franziskanerinnenin Vöcklabruck. Wer bei Oberin Angelika Garstenauer im Ordenszimmer sitzt und mit Klostersuppe bewirtet wird, ahnt nicht, dass diese offene und pragmatische Schwester Eigentümervertreterin einer Firmengruppe ist, die Tausende Leute beschäftigt. Ähnlich breit aufgestellt sind die Kreuzschwestern. Und dann gibt es eben Orden wie jene in Engelhartszell, die die Zeichen der Zeit übersehen haben und ihren Standort aufgeben müssen. Was mit den damit verbundenen Immobilien geschieht, ist offen. Wie Entkirchlichung dann verläuft, zeigt das Beispiel der Kapuziner in Linz. Auf ihrem Klosterboden wird in ein großes Immobilienprojekt investiert.
OÖ Nachrichten vom 26.07.2024 | Auflage: 97 298
Suchbegriff: Kreuzschwestern