Das schlägt auf den Magen – Helicobacter pylori

Die Helicobacter-pylori-Infektion ist weltweit eine der häufigsten Infektionen und kann zu einer Vielzahl von Magenerkrankungen führen. Ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit dem Bakterium infiziert. Das klinische Erscheinungsbild ist breit: Völlegefühl, Oberbauchschmerzen oder Übelkeit sind typisch, weiters treten Appetitlosigkeit und Mundgeruch auf. Häufig bleiben Betroffene jedoch beschwerdelos. Die Diagnostik kann invasiv (d. h. Probenentnahme aus der Magenschleimhaut) oder nicht invasiv (mittels C13-Atemtest oder Stuhlprobe) erfolgen. Bei mildem Verlauf ist eine Therapie nicht zwingend notwendig. Angezeigt ist sie jedoch bei Geschwüren im Magen oder im Zwölffingerdarm, Blutungen im oberen Verdauungstrakt, Magenkrebs bei erstgradigen Verwandten, einem MALT-Lymphom des Magens oder vor der Therapie mit bestimmten Schmerzmitteln. Eine Re-Infektion nach erfolgreicher Behandlung ist bei Erwachsenen sehr selten (< 1 % pro Jahr).
Tiroler Tageszeitung Magazin vom 16.01.2022 | Druckauflage: 88562
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