Depressionen und Krisen beim Mann ab 45 Jahren

Zur viel zitierten MidlifeCrisis ist in der Fachliteratur keine klare Definition vorhanden. Alle diesbezüglichen Studien haben keinerlei Evidenz zu einer definierten Krise des Mannes – oder auch der Frau – in der Lebensmitte gefunden. Die Auswirkungen dieses Altersabschnitts auf Körper und Psyche sind bei Frauen besser erforscht als bei Männern. „Die Krisen um die Lebensmitte betreffen beiderlei Geschlechter“, erklärt Christian Behr, Oberarzt an der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin. In der Bewältigung der Krise zeigen sich allerdings markante Unterschiede. „Männer greifen bevorzugt zu Alkohol als Selbsttherapie bzw. zu anderem selbstschädigenden Verhalten, wie Nikotinabusus, übertriebener sportlicher Betätigung, vermehrtem Arbeiten, risikoreichem Verhalten im Straßenverkehr sowie Eingehen von Außenbeziehungen. Das Auftreten vermehrter Reizbarkeit, wechselnder Stimmungszustände, von Aggression und Schlafstörung zählen zu den Anzeichen einer Depression des männlichen Subtyps.
Bezirksrundschau Linz vom 23.02.2023 |Auflage: 90 125
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