Dominik hält Wache gegen den Pflegemangel

Der Name ist Programm: Medizinstudent Dominik Gremel (27, aus Wien) ist Sitzwache – er sitzt und wacht. Und zwar neben dem Krankenbett und über einen Patienten. „Meine Aufgabe ist, zu schauen, dass der Patient nicht stürzt, wenn er aufsteht, oder medizinische Geräte von sich reißt, wenn er nachts verwirrt aufwacht“, sagt Gremel. Ein „Gewinner“ sind die Pflegekräfte. Sie werden durch die zusätzliche Unterstützung der sitzenden „Wachen“ entlastet. Auch für die Kranken ist das Projekt ein Gewinn. „Es tut den Patienten gut, wenn jemand da ist, der einfach mal zuhört“, erzählt Gremel. Im Linzer Kepler-Uniklinikum sind die Sitzwachen, die meist demente oder desorientierte Patienten betreuen, mittlerweile auf 26 Stationen im Einsatz. Mehr als tausend Wachdienste wurden bisher geleistet. Andere Spitäler ziehen nach: Seit Juli hat auch das Klinikum Wels-Grieskirchen Sitzwachen, mit 1. August startete das Projekt bei den Barmherzigen Brüdern und den Elisabethinen in Linz. Und noch heuer sollen die Kliniken in Steyr und Vöcklabruck folgen.
Kronen Zeitung Abendausgabe + vom 02.08.2023 | Auflage: 42 554
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