Virtueller Lernraum NMS Rudigier

Covid-19 stellt das Leben aller auf den Kopf und verlagert das Lernen in den virtuellen Raum. In der NMS Rudigier geschieht dies bereits seit geraumer Zeit.


Seit Montag vergangener Woche dürfen nur mehr jene Kinder in den Schulen erscheinen, deren für die keine Betreuung zu Hause organisiert werden kann. In den Volksschulen bzw. Neuen Mittelschulen rechnete man ab Mittwoch mit dem Vollzug dieser Maßnahme. Für Montag und Dienstag waren in diesen Schultypen noch Konferenzen, Besprechungen und v.a. viel Informationsaustausch mit den Kindern eingeplant. „Die Schließung der Schulen ab Montag hat uns überrascht. Umso mehr kommt uns zugute, dass wir uns bereits seit Monaten eingehend mit der Digitalisierung des Unterrichts beschäftigen. Unsere Schule wird mit dem kommenden Schuljahr fix zwei Tabletklassen einführen. Dementsprechend weit sind unsere Vorarbeiten gediehen.“, sagt Günter Berger, Direktor der NMS Rudigier in Steyr. Die sogenannte Digitalisierung wird nicht erst von der derzeitigen Regierung eingemahnt. So konkret und v.a. unmittelbar war man bislang jedoch nicht gezwungen, hier Schritte in die Wege zu leiten. Von einem Tag auf den anderen findet der Unterricht nur mehr virtuell statt. Das stellt nicht nur die Lehrer/innen, sondern auch die Kinder und selbstverständlich auch deren Eltern vor große Herausforderungen. „An unserer Schule werden virtuelle Lernräume vielfach im Unterricht eingesetzt. Das beschränkt sich nicht nur auf den Informatikunterricht. Auch in allen anderen Fächern haben wir bislang auch bereits versucht, kollaboratives Arbeiten in Cloud-Anwendungen in die Praxis umzusetzen.

Jede Lehrerin, jeder Lehrer, jede Schülerin und jeder Schüler verfügt über viele nützliche Arbeitshilfen in Kommunikation, Zusammenarbeit, Speicherplatz und Verwaltung. Durch privates Engagement und schulische Weitsicht sind alle Kolleginnen und Kollegen mit iPads und Apple Pencil ausgestattet und können in dieser herausfordernden Zeit bestmöglich E-Learning anbieten.“, erzählt René Gumpinger, der in der NMS Rudigier als IT-Beauftragter eine Vorreiterrolle eingenommen hat. Dieser Umstand erweist sich nun für die Lehrer/innen und Schüler/innen als glückliche Fügung. Manche Klassen halten gar Videokonferenzen ab und tauschen Informationen quasi im Echtzeit-Modus aus. „Ich arbeite mit meiner Klasse seit mehr als einem Jahr intensiv im digitalen Bereich. Folglich sind die neuen Lernanforderungen für die Kinder in technischer Hinsicht kein Problem. Manche Kinder haben gegebenenfalls Schwierigkeiten mit der Selbstorganisation. Der Erfahrungsaustausch mit den Eltern zeigt uns, dass diese nun ganz besonders gefordert sind.“, erklärt Gumpinger. „Im Großen und Ganzen bekommen wir von den Kindern und Eltern jedoch positive Rückmeldungen. Für uns ist diese Situation auch eine gute Möglichkeit, Verbesserungspotenziale für die Zukunft zu identifizieren. Die iPads und iPencils im Kollegium kommen in der nächsten Zeit jedenfalls ganz bestimmt nicht so schnell zur Ruhe.“, sagt Günter Berger.

Apropos Ruhe: in der neuen Situation ist es dennoch wichtig, buchstäblich mal abzuschalten. Das gilt für die im Dauereinsatz befindlichen elektronischen Geräte genauso wie für Kinder und Eltern. „Es geht mit Sicherheit nicht darum, alle Aufgaben so schnell wie möglich abzuarbeiten. Bei all den negativen Effekten dieser Krise, darf man nicht übersehen, was diese auch mit sich bringt: nämlich eine gewisse Entschleunigung. Und sie bringt auch mit sich, dass sich die Kinder wieder sehr auf die Schule und auf das Miteinander freuen.“, so Berger.

Und wie geht es den SchülerInnen der NMS Rudigier im neuen, digitalen Schulalltag? Die SchülerInnen aus der 2a veröffentlichen dazu Beiträge unter dem Motto „Meine erst Woche zuhause“: https://nms-rudigier.kreuzschwestern.at/de/projekteberichte