Wenn Abnehmen auf die Augen geht

Dass alles im Leben zwei Seiten hat, zeigen wieder einmal die Studien zu Cholesterinsenkern und Abnehmspritzen. Beides Medikamente, um bei der Volkskrankheit Diabetes mellitus den Komplikationen vorzubeugen oder sie zu behandeln, und nun auch beides Medikamente, die ein Risiko für das Augenlicht darstellen. Denn sinkt das Gewicht, dann kann der Druck im Sehnerv steigen. „Es hat sich in einer Studie gezeigt, dass das Risiko von Patienten, die Statine nehmen, deutlich höher ist, ein Glaukom zu entwickeln, als bei Menschen ohne Statine“, so der Augenarzt Gerhard Kieselbach. Bei der besser als grüner Star bekannten Krankheit kommt es zu Durchblutungsstörungen am Sehnerv, die meistens, so Kieselbach weiter, mit einem erhöhten Augendruck einhergehen. Zu akuten Durchblutungsstörungen am Sehnerv kann es auch durch die zwei bekanntesten Abnehmspritzen am Markt kommen, die den Wirkstoff Semaglutid beinhalten. „Bei sechs Prozent der Patienten wurde eine solche Erkrankung festgestellt“, führt Kieselbach weiter aus. Fest steht, dass beide Medikamente aufs Auge gehen können. Kieselbach unterstreicht, dass sich Menschen, die solche Mittel einnehmen, der Gefahr bewusst sein müssten. Die Schlussfolgerung der am Kongress teilnehmenden Ärzte lautete schlussendlich: Betroffene sollten sich engmaschig an den Augen untersuchen lassen.
Tiroler Tageszeitung vom 12.12.2024 | Auflage: 67 200
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