Wie überlebte Jesus in der Wüste?

Das Wirken Jesu, mit den Augen von heute betrachtet. Ein Theologie-Professor, eine Ärztin und ein Marathon-Pater denken darüber nach, wie Gottes Sohn 40 Fastentage schaffte. „Die Zahl 40 hat eine große Symbolkraft, sie steht für Buße und Besinnung, die einen Neubeginn ermöglichen. Auch für Jesus sind die 40 Fastentage der erste Härtetest. Es heißt, der Geist treibe ihn in die Wüste. Man könnte also sagen: Jesus hatte die richtige Motivation, den perfekten Spirit. Er stand diese Extremerfahrung aufgrund der Qualität der Beziehung zu Gott durch“, so der Theologie-Professor Werner Urbanz. Die Kardiologin Kathrin Danninger weiter: „Als Kardiologin hätte ich Jesus davon abraten müssen, in der Wüste zu fasten. Nicht nur die Hitze, sondern auch die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind eine extreme Belastung. Er hätte sehr viel trinken müssen, zumindest drei bis fünf Liter Wasser täglich, nur um den enormen Flüssigkeitsverlust zu kompensieren. Pro halbes Grad Celsius Körpertemperatur steigt die Herzfrequenz um zehn Schläge pro Minute. Steigt die Körpertemperatur deutlich über 40 Grad, kommt es unweigerlich zum Organversagen.“ Und schlussendlich Marathon-Pater Tobias Breer: „Ich verstehe, dass sich Jesus in die Wüste zurückgezogen hat, um zu fasten. Die Stille ist faszinierend. Kein Handy, da kommt man zum Nachdenken, kann das Gespräch mit Gott suchen. Für mich war es ein Auftanken für die Seele. Auch Jesus hat nicht von Luft und Liebe gelebt, er war ein Mensch wie wir. Er muss viel getrunken haben, sonst dehydriert man schnell, das habe ich selbst erfahren. Es gibt aber auch andere Orte, an denen man diese Stille, die uns im Alltag so sehr fehlt, erfahren kann. Wenn man sich in eine Kirche setzt. Oder zum Fasten in ein Kloster geht.“
Grüß Gott! (Linz) vom 30.04.2024 | Auflage: 700 000
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