Berichterstattung zur Willkommensfeier der neuen Lehrlinge zur Lehre der Assistenzberufe in der Pflege

Worte zum Start der Pflegelehre in Österreich von KR Egon Blum – Motor und Initiator für die Pflegelehre in Österreich:

„Ich freue mich mit ihnen, dass ich den Start der „Pflegelehre“ miterleben kann. Ich bin zu­tiefst überzeugt, dass auch die „Pflegelehre“, ein wichtiges und be­deutendes „Zukunfts­projekt“ sein wird. Die Erwartungs­haltung in der Öffentlichkeit ist enorm groß, zumal die Chance gegeben ist, mit diesem Lehr­beruf die zusehends größer wer­dende „Pflege-Personal­lücke“ verringern zu können. Und was die Arbeitsplatzsicherheit von Pflege­tätigkeiten betrifft, so sind diese keinem Konkurrenzdruck ausgesetzt, wie jene Berufe, die sich täglich im internationalen Wettbewerb zu behaupten haben. Eure Kunden sind älter werdende Menschen, die eure Unterstützung schätzen und kranke Men­schen, aller Altersstufen, die auf eure Hilfe ange­wiesen sind. Als entscheidend für die Reali­sierung der Pflegelehre sehe ich das Engage­ment von Günter Lampert mit seinem AQUA Mühle Team. Günter Lampert hat das stei­gende Manko des Pflegepersonals in Vorarlberg schon früh aufgezeigt. Für ihn war die Ablehnung der jahrelangen Bemühungen von Egon Blum in Wien unverständlich. Durch die Schaffung eines von AQUA entwickelten Ausbil­dungsmodell „Lehre als Betriebsdienst­leister + Kran­ken­pflegeschule“ – als Zwischenlösung – wurde erreicht, dass Jugendliche, die Interesse an der Pflege­tätigkeit haben, bereits mit 15-Jahren ein Ausbil­dungs­angebot gemacht werden konnte. Aus meiner Sicht war das eine Pionierleistung von Günter Lampert mit seinem AQUA-Team, zusammen mit der Wirtschaftskammer, der Lan­des­berufsschule und der Krankenpflegeschule. Günter Lampert mit AQUA Mühle ist es zu verdan­ken, dass die wiederholte Forderung nach einer Pflegelehre in Vorarlberg von 2011 über 12 Jahre bis heute aufrechter­halten blieb. Wenn­gleich es auch die politische Ebene in Vorarl­berg trotz großer Anstrengungen nicht geschafft hat, bis 2023 die Einführung einer Pflege­lehre in Österreich zu erwirken, bedeutet das nicht, dass man im Land untätig war. Mit Johan­nes Rauch als Verhan­dlungsteilnehmer bei der Aus­arbeitung des Koalitionspapieres, und der Ernennung zum „Bundesminister für Gesund­heit-Soziales und Pflege“, sowie das Engagement von Wirtschaftsminister Kocher, möchte ich im Zusammen­hang mit der Entscheidung der Pflegelehre, als günstige Fügung des Schick­sals sehen.
Und noch einige Anmerkungen zur Umsetzung der Pflegelehre:
Ich bin überzeugt, dass die Pflegelehre in Österreich ein Erfolg wird, wenn alle Einfluss ­neh­men­den Stellen mit vollem Engagement und Identifikation dahinterstehen. Wir müssen näm­lich bedenken, dass wir die Pflegelehre als Schul- und Ausbildungsversuch starten. Das heißt, dass wir in den nächsten Jahren Ausbildungskompetenz nachweisen müssen, und dass auch das Angebot der Lehrstellen in überzeugendem Ausmaß vorhanden sein muss. Wir müssen zusammen mit Tirol gleich zu Beginn überzeugend wirken und Erfolg habe, damit andere Bundesländer auch mit der Pflegelehre beginnen. Die 14 Ausbildungsplätze in Vorarlberg widerspiegeln für mich nicht den seit Jahren beklagten zunehmenden Notstand an Pflege­kräften. Es darf doch einfach nicht sein, dass über 200 bestehende Pflegebetten auch wegen dem Mangel an Personal seit geraumer Zeit nicht belegt sind. Die vielen Menschen, die auf einen Pflegeplatz warten und auch deren Familien sind verständlicherweise zu tiefst ent­täuscht. Es liegt auf der Hand, dass hier unverzüglicher Handlungsbedarf besteht.
Geschätzte Frau Landesrätin Rüscher, hier muss sich die Regierung dafür einsetzen, dass mehr Pflege­einrichtungen und Krankenanstalten in Vorarlbergs Lehrplätze anbieten. Falls es nicht anders geht, wäre ein überlegenswertes Projekt für sie, ein Lehrstellenfördermodell – analog dem Blum-Bonus- ein­zu­setzen, mit dem 12.500 zusätzliche betriebliche Lehrstellen in Österreich geschaffen wer­den konnten. Es gilt nochmals allen, die an diesem Projekt aktiv beteiligt waren und noch sind, einen großen Dank auszusprechen, und diesen Tag als einen ganz wichtigen zu feiern.“
(Text: KR Egon Blum)

GF Thomas Vranjes, Günter Lampert, KR Egon Blum
Stadträtin Julia Berchtold, Oberin Sr. Gertrud Müller, Beirat Günter Lampert, Michael Osti Geschäftsführer Fachgruppe der Gesundheitsbetriebe Wirtschaftskammer Vorarlberg

Neue Pflegelehrlinge Anne Schwarzenbacher und Emily Krismer mit GF Thomas Vranjes und PDL Gabriele Fellner

(Fotos: GF Thomas Vranjes)