Erste Alzheimer-Therapie steht vor Zulassung

Allein in Österreich leben 130.000 bis 150.000 Demenzkranke. Die Arzneimittel-Behörde EMA hat für die EU nun grünes Licht für eine Alzheimer-Therapie gegeben. Sie empfiehlt die Zulassung des
Antikörpers Lecanemab zur Behandlung von leichter Demenz in einem frühen Stadium. Bisherige Alzheimer-Therapien behandeln nur Symptome, das ist bei Lecanemab anders. Der Antikörper richtet sich gegen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn und soll dadurch den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Um Heilung oder Verbesserung geht es allerdings auch bei diesem Wirkstoff nicht, ein solches Mittel ist weiterhin nicht in Sicht. Bettina Metschitzer, Neurologin und Alzheimer-Expertin am Klinikum Wels-Grieskirchen, sieht die Zulassung von Lecanemab in der EU grundsätzlich positiv. „Auch wenn die Behandlung nur für einen sehr kleinen Teil der Betroffenen geeignet ist. Man muss Risiko und Nutzen in jedem Fall genau abwägen und das auch ausführlich mit dem Patienten und den Angehörigen besprechen“, sagt die Oberärztin.
OÖ Nachrichten vom 16.11.2024 | Auflage: 108 000
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