Haut in Aufruhr

Neurodermitis — in der Fachsprache auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt — stellt eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen dar. Sie beginnt meist sehr früh, oft schon innerhalb der ersten zwei Lebensjahre. Zwar verschwindet die Erkrankung bei vielen Betroffenen im späten Kindes- oder frühen Erwachsenenalter wieder, ein nicht unbeträchtlicher Anteil an Personen leidet jedoch ein Leben lang an der juckenden Hautkrankheit, die in Schüben verläuft: Zwei bis vier Prozent der Erwachsenen leben mit der Diagnose Neurodermitis. Neurodermitis ist jedoch keine reine Hauterkrankung, sondern betrifft auch bestimmte Funktionen des Immunsystems. Im Normalfall erkennt das Abwehrsystem körperfremde Stoffe, die über Haut, Schleimhäute, Mund und Atemwege in den Körper gelangt sind, und startet daraufhin eine gezielte Abwehrreaktion. Bei Neurodermitis reagiert das Immunsystem auch auf harmlose Substanzen wie Tierhaare und Staub übertrieben heftig. Für die tägliche Hautpflege gilt als Faustregel „fett auf trocken“. Konkret bedeutet das: Je geringer die Entzündung und je trockener die Haut ist, desto fetthaltiger muss das Pflegeprodukt sein. Im akuten Stadium, bei entzündeter, nässender Haut, sollten die Pflegeprodukte hingegen einen höheren Wassergehalt aufweisen. Hier gilt „feucht auf feucht“.
Medizin populär vom 02.11.2021 | Druckauflage: 64167
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