Jubiläumskreuz im Kloster Graz

Ein starkes Zeichen sollte an das Jubiläum erinnern. Seit Jahren waren im Kloster kunstvoll geschnittene Brettln aus Apfelholz gelagert, die aus dem ehemaligen Obstgarten der Kreuzschwestern stammten, wo heute der Med Campus steht. Daraus sollte ein Jubiläumskreuz entstehen, welches das Material mit der Geschichte der Schwestern verbindet im Zeichen des ureigenen Themas ihres Charismas, dem heiligen Kreuz.

Der Künstler Johanes Zechner wurde damit beauftragt. Dazu seine Überlegungen:

Die Möglichkeit, schlichtes Apfelholz in ein Kreuz zu verwandeln, haben die Handwerker geschaffen. Bei diesem Verwandeln geht es um nicht weniger als um die Umwandlung von Materie in Geist. Der Wunsch nach einem „Kreuz wie ein Baum“ – also beides – ein Baum, ein Kreuz?

Es waren die Begriffe WACHSTUM und KULTUR, die die Arbeit am Kreuz getragen haben. Das Apfelholz-Kreuz oder Jubiläumskreuz besteht ursprünglich aus aufrecht GEWACHSNENEN Bäumen, die Teile einer Obstgarten-Kultur waren, der wiederum Teil einer Kultur einer ethisch ausgerichteten Ordensgemeinschaft ist, die vereint im Glauben an Christus, dem DÜNGER unseres WACHSTUMS für die Seele- hinein in den Glauben – hinein in ein ethisch fundiertes Bild unserer Welt.

Der Auftakt zum Hochfest Kreuzerhöhung wurde am 12. September 2020 in einer feierlichen Vesper mit kompetenter musikalischer Besetzung durch Prof. Franz Karl Praßl, Severin Praßl, Bruder Sebastian OFM mit Diözesanbischof von Kärnten, Dr. Josef Marketz begangen.

In seiner Predigt sprach er eindringlich von der Provokation des Kreuzes für fragende und suchende Menschen von heute. Ein schwacher Gott, der menschliche Zuwendung braucht, ist schwer zu verstehen. Für uns Christen ist das Kreuz aber Zeichen des Heils, weil am Horizont die Auferstehung leuchtet.

Im Anschluss daran fand die Segnung des Jubiläumskreuzes statt im Refektorium des Klosters durch Bischof Josef Marketz.

Sr. Maria Bosco Zechner