Viele Mitarbeiter am Rande des Zusammenbruchs

Die Situation in Oberösterreichs Krankenhäusern sei seit über einem Jahr extrem belastend für die Mitarbeiter, sagt Günther Zellinger, der die Pflege auf der internen Intensivstation im Klinikum Wels-Grieskirchen leitet. „Viele Mitarbeiter sind kurz vor dem Zusammenbruch“, sagt Zellinger. „Während der Arbeit funktionieren die Pflegekräfte einfach nur noch. Viele Mitarbeiter merken erst, dass sie ihr Limit überschritten haben, wenn in der Freizeit die Anspannung nachlässt.“ Bei seinem Personal würden sich wegen der Daueranstrengung die Krankenstände häufen, wodurch für andere Mitarbeiter dringend benötigte Erholungszeit wegfalle. „Wir können keinen Urlaub nehmen, keine Gleitzeit konsumieren. Immer mehr denken an einen Berufswechsel. Dabei hätten wir kein Problem, wenn sich alle impfen lassen würden.“ „Wir müssen mit unseren Betten haushalten und Eingriffe aufschieben, um die Notfallversorgung zu gewährleisten“, sagt Johann Knotzer, Leiter der Intensivmedizin im Klinikum Wels-Grieskirchen. „Wer sich weigert, sich impfen zu lassen, gefährdet damit andere Menschen“, so Johann Knotzer weiter.
OÖ Nachrichten Welser Zeitung vom 22.10.2021 | Druckauflage: 16912
Suchbegriff: Klinikum Wels- Grieskirchen GmbH